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Freizeitbad - Schwimmbad - Sauna im Raum Flensburg-Glücksburg

Triathlon-Fest an der Förde

Quelle: shz.de 4. August 2008

Top-Athleten zum Anfassen, ein Massenstart ins Meer und die faszinierende Aura der legendären Ironman-Distanzen machten gestern den Glückburger OstseeMan zum Triathlon-Festival.

Die Nacht zeigte sich noch stark verregnet. Doch pünktlich zum Start gestern um 7 Uhr früh verneigte sich auch Petrus vor der Herausforderung, der sich gestern 500 Frauen und Männer beim siebten OstseeMan in Glücksburg stellten. 3,8 Kilometer in der Flensburger Förde schwimmen, 180 Kilometer mit erheblichen Höhenunterschieden Radfahren und danach noch einen kompletten Marathon: Die Anspannung mit Blick auf diese legendären Ironman-Distanzen ist schon 30 Minuten vor dem Start auch für die vielen Zuschauer am Kurstrand hautnah spürbar. Eingestimmt von der dramatischen "Eroberung des Paradieses" von Vangelis zieht es die ersten Triathleten zum Einschwimmen ins 20 Grad warme Ostseewasser. Dabei dominiert die Badekappen-Farbe Rosa, die fast alle männlichen Einzelstarter tragen, darunter auch Glücksburgs Stadtrat John Witt - in diesem Jahr sichtbar konzentrierter und fast alle Begrüßungsrufe ignorierend. Die Top-Favoriten um Matthias Klumpp und Joseph Spindler tragen orange farbene, die Staffel-Starter grüne und die 37 Einzel-Starterinnen weiße Badekappen. Unter Letztgenannten ist erstmals auch des Stadtrats attraktive Gattin Ute Witt.

Nach für die Athleten Nerven aufreibenden Minuten - eine Konzentration derart hoher Adrenalinwerte dürfte an der Förde einmalig sein - und einem frühkirchlichen Wort, das vor Überforderung warnt, feuert OstseeMan-Organisator Reinhard Husen bei strahlendem Sonnenschein um Punkt sieben Uhr den Startschuss ab. Und der Kampf mit der durch den frischen Südwestwind aufgerauten Förde beginnt. Knapp 50 Minuten später herrscht im Kurzentrum erstmals Festival-Stimmung. Der erste Schwimmer - ein Staffel-Starter - nähert sich dem Ufer und entfacht einen Begeisterungssturm aus Rasseln, Tröten, Rufen und Klatschen. Nach gut anderthalb Stunden traut nicht nur Kommentator Andy Kaufmann seinen Augen kaum - der Mann mit der Startnummer 111 läuft locker über den Strand und schnappt sich auf dem Weg zur Wechselzone den Beutel mit seinen Rad-Klamotten. An sich wird John Witt erst nach zwei Stunden aus der Förde zurück erwartet. "Der ist wohl gedopt", sagt Kaufmann. Doch die Euphorie über die Leistung "des" Lokal-Matadoren ist kaum verflogen, da gibt es aus Glücksburger Sicht die zweite Sensation des Morgens zu feiern. Nur zwei Minuten nach ihrem Mann, der im Vorjahr erst am späteren Abend über die Ziellinie lief, kommt Ute Witt mit der Startnummer 30 aus dem Wasser - und wird beim Umstieg aufs Rad und auf dem Weg zur ersten Glückburger Ironwoman kaum leiser gefeiert.

Mit kräftigem Applaus wird gegen Mittag auch Pop-Star Joey Kelly, Mitglied der bekannten Kelly-Family, im Kurpark begrüßt. Die Glücksburg-Premiere des Extrem-Sportlers, der seine Grenzen auch gerne mal überschreitet, beschränkt sich wegen einer leichten Verletzung allerdings auf den abschließenden Marathon. Im nächsten Jahr will der neue Glücksburg-Fan aber über die gesamte Ironman-Distanz dabei sein.

Doch nicht nur die Stars wie Sieger Joseph Spindler, alle Athleten werden bis in den späten Abend an der Rad- und Laufstärke von tausenden Zuschauern gefeiert, angefeuert und über so manches Leistungstief getragen. Das Glücksburger Publikum lässt die Sportler spüren: Jede und jeder, der sich hier bis ins Ziel trainiert und motiviert hat, ist ein Sieger. Mit einem kleinen Feuerwerk und der Siegerehrung um kurz nach 22 Uhr geht ein gelungenes Triathlon-Festival zuende. Ab heute läuft die Anmeldung für den OstseeMan 2009.

ANJA WERNER